Kompetenzen von morgen

Wie du erkennst, was in dir steckt

DEKORATIV

Die Arbeitswelt wandelt sich rasant. Künstliche Intelligenz, Klimawandel, neue Technologien, veränderte Wertvorstellungen: Megatrends wie diese verändern nicht nur Berufsbilder, sondern auch die Kompetenzen, die zukunftsfit machen. Gute Nachrichten: Wer sich frühzeitig damit auseinandersetzt, kann seine Chancen aktiv gestalten. Und: Der Blick nach vorn muss keine Angst machen. Im Gegenteil.

Kompetenzen sind mehr als nur Fähigkeiten. Sie sind das Zusammenspiel aus Wissen, Erfahrung, Haltung und Handlung. Wer kompetent handelt, kann sich in neuen Situationen orientieren, Probleme lösen, mit anderen zusammenarbeiten und Verantwortung übernehmen. In einer Welt, die sich schnell verändert, sind solche Fähigkeiten entscheidend – nicht nur für den Beruf, sondern auch im Studium und im Alltag.

Zukunftskompetenzen: Orientierung in einer komplexen Welt

Wir müssen Kompetenzen entwickeln, die uns helfen, Ungewissheit auszuhalten und konstruktiv mit Veränderung umzugehen. Im Fokus stehen dabei vor allem sogenannte übertragbare Kompetenzen: also Fähigkeiten, die fachübergreifend in vielen Berufen relevant sind. Dazu zählen etwa Problemlösungskompetenz, kritisches Denken, Kreativität, Lernkompetenz, Teamfähigkeit und Digital Literacy, also der reflektierte und souveräne Umgang mit digitalen Technologien. Ebenfalls an Bedeutung gewinnen Resilienz, Flexibilität und Agilität sowie Führungskompetenz.

Green & Digital: Zwei Zukunftsfelder mit viel Potenzial

Der digitale Wandel und die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit sind zentrale Treiber neuer Jobprofile. Durch Investitionen in Digitalisierung und grüne Technologien könnten bis 2030 weltweit bis zu 57,6 Millionen neue Jobs entstehen laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), vor allem in mittel- bis hochqualifizierten Bereichen. 

Zentrale Felder für die nächsten Jahre sind zum Beispiel:

  • AI Strategy & Ethics, z.B. KI verantwortungsvoll einsetzen: von der Bildanalyse in der Kunstgeschichte über Datenauswertung in den Naturwissenschaften bis hin zur ethischen Bewertung automatisierter Entscheidungen
     
  • Sustainability & Transformation, z.B. nachhaltige Lösungen entwickeln: ob bei der Konzeption umweltfreundlicher Ausstellungen, nachhaltiger Laborpraktiken, gesellschaftlicher Transformationsprozesse oder ressourcenschonender Forschungsmethoden
     
  • Learning & Development, z.B. Wissen vermitteln und Lernprozesse gestalten: von der Museumspädagogik über Wissenschaftskommunikation bis zur Entwicklung digitaler Lernformate und interdisziplinärer Bildungskonzepte
     
  • Culture & Collaboration, z.B. Zusammenarbeit neu denken und kulturellen Wandel gestalten: ob in interdisziplinären Forschungsteams, bei der Kuration partizipativer Projekte oder der Moderation zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen

In all diesen Feldern kommt es weniger auf konkrete Tools an, sondern auf Haltungen und Metakompetenzen, wie beispielsweise vernetztes Denken, digitale Lernkompetenz, die Fähigkeit, neue Zusammenhänge schnell zu erfassen, mit Komplexität umzugehen und sich selbst kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Was bedeutet das für dich als Studierende*n?

Du musst nicht alles können, aber du solltest wissen, wie du lernst. Und offen für Neues bleiben. Wer lernbereit ist und seine Kompetenzen weiterentwickelt, hat langfristig bessere Chancen am Arbeitsmarkt.

Zukunftsfähigkeit bedeutet aber auch: aktiv Verantwortung übernehmen. Sogenannte „Employability“, also die eigene Arbeitsmarktfähigkeit wird immer stärker zur persönlichen Gestaltungsaufgabe. Wer sich regelmäßig reflektiert, weiterbildet und seine Entwicklung selbst steuert, bleibt langfristig anschlussfähig.

Neben Fachwissen und Tools rückt deshalb vor allem eines in den Mittelpunkt: dein Mindset. Haltung, Selbstreflexion, Entwicklungslust. Das sind die eigentlichen Schlüsselkompetenzen von morgen.


Dieser Artikel ist zuerst in unserem Karrieremagazin Rise erschienen. 

Autorin: Anne Hoenen